Die Stockwerke des Waldes
Der Baum ist einer der beeindruckendsten Organismen unseres Planeten. Seine Größe, sein Umfang und sein Alter übersteigt das fast aller anderen Lebewesen. Der Aufbau eines Baumstamms ist dabei von elementarer Bedeutung, da der Stamm für die Stabilität des Baums und für den Stofftransport unabdingbar ist.
Aufbau
Ein Baumstamm besteht zunächst aus zwei grundlegenden Teilen: Dem Holz und der Rinde.
Rinde
Die Rinde umgibt das Holz und ist der nach außen sichtbare Teil des Baumstamms. Man unterscheidet zwischen Borke und Bast.
Borke
Die Borke ist der äußerste Teil des Baumstamms. Sie schützt vor Umwelteinflüssen wie Niederschlag oder Sonne und bricht in Wachstumsphasen auf. Dadurch entsteht die klassische raue und gerissene Struktur der Baumrinde.
Bast
Unter der Borke verbirgt sich die Bastschicht. Sie transportiert die Nährstoffe des Baumes von der Krone bis zur Wurzel. Wenn die Bastzellen absterben entsteht Kork und danach Rinde.
Kambium
Das Kambium ist mit der wichtigste Teil des Baumstamms, denn hier entstehen beim Wachstum neue Zellen. Das Kambium selber ist eine dünne Zellschicht zwischen Rinde und Holz und bildet nach außen neue Bastzellen und nach innen neue Holzzellen. Dadurch wächst der Baumstamm in der Breite. Das größte Wachstum findet im Frühjahr statt.
Holzschichten
Im Inneren des Baumstamms findet man das Holz, das in Splint- und Kernholz unterschieden wird.
Splintholz
Arbeiten wir uns vom Kambrium weiter nach innen vor, treffen wir auf das Splintholz. Dies sind noch recht junge Holzzellen, die weite Gefäße und dünne Zellwände besitzen. Das Splintholz sorgt für den Wassertransport innerhalb des Baumes und spielt damit im Frühling eine besonders wichtige Rolle, wenn für das Wachstum der Blätter viel Wasser benötigt wird.
Kernholz
Nach einiger Zeit sterben die Zellen langsam ab und bilden das Kernholz, die innere und tragende Schicht des Baumstamms. Die Gefäße sind hier enger und die Zellwände dicker. Die Bildung des Kernholz‘ erfolgt in der Regel nach dem Abschluss des Laubaustriebs.
Xylem
Das ist nur ein toller, wichtig klingender Begriff, der schlicht die Einheit aus Splint- und Kernholz beschreibt.
Markstrahlen
Diese Strahlen sind Querverbindungen durch den gesamten Baumstamm. So können die verschiedenen Ebenen Wasser und Nährstoffe austauschen.
Jahresringe
Wer schon mal einen Baum durchgesägt hat, dem werden die Jahresringe innerhalb des Stamms aufgefallen sein. Diese können mal größer und mal kleiner ausfallen. Sie entstehen aufgrund der verschiedenen Wachstumsphasen.
Frühholz
Wenn die Natur aus dem Winterschlaf erwacht, werden große Mengen an Wasser in die Baumkrone befördert, damit das Laubwerk entstehen kann. Dafür werden Zellen mit entsprechend großen Gefäßen und dünnen Wänden gebildet, die eine helle Farbe annehmen.
Spätholz
Ist das Wachstum im Spätsommer abgeschlossen, gilt es, Reservestoffe einzulagern. Große Gefäße werden nicht mehr gebraucht und so steht eine schmalere und dunkler aussehende Schicht. Das Frühholz und das Spätholz bilden zusammen dann einen Jahresring.